Liebe Besucher dieser Homepage,
wir wollen Ihnen unser zusammengetragenes Wissen über die verschiedenen Feste, Feiern und Bräuche im Jaheskreis vorstellen.
Jedes Fest hat seinen eigenen Geist,
läßt in uns ganz bestimmte Seelenseiten anklingen.
Und das wichtigste ist, diese Seelenseiten mitschwingen und mitklingen
zu lassen,
uns erreichen und damit auch berühren zu lassen.
Sich zu erinnern, tief zu erinnern.
Dann kann Heilung stattfinden, Lösung und Erlösung!
Jedes dieser Jahreskreisfeste ist eigentlich wie ein tiefes Märchen,
ein Mythos des Lebens.
Und jeder von uns ist die Hauptperson, ist Held oder Göttin -
und durch das mystische Einssein mit diesen Wesen,
Helden und Göttern, entsteht die Heilung und das Ganzwerden.
Für unsere Vorfahren und Ahnen war der Wandel von Sonne und Mond,
der Wandel der Kräfte in der Natur und im Kosmos eingebunden in den
Jahreskreis.
Alles lebt, wächst und wandelt sich nach den kosmischen Gesetzen dieses
Jahreskreises.
Und ein Verständnis dieser Kreisläufe bringt auch zugleich ein
Verständnis für das Leben schlechthin.
Alles und vor allem man selber war darin eingebunden und hatte seinen Platz.
Vorweg muß noch gesagt werden, daß gerade die Kelten eine unglaublich
vielschichtige Kultur und Religion hatten, die sehr oft regional verschieden
war.
Auch ihre Jahrekreisfeste und der keltische Kalender ist davon geprägt.
Es gab in der tausendjährigen Geschichte der Kelten und in der vieltausendjährigen
Geschichte der Kulturen davor viele unterschiedliche Systeme der Zeiteinteilung.
Und je nachdem wurden auch die Feste an unterschiedlichen Fixpunkten festgemacht,
was heute in unserer so linearen Denkweise zu vielen Verwirrungen und Meinungsverschiedenheiten
führt.
Bei den Kelten entstanden diese Feste aus ihrem Eingebundensein in ihr
Lebensumfeld, in den Kosmos und die Natur. Sie beobachteten die Sonne und
ihren Lauf, sahen, wann sie zu einem bestimmten Zeitpunkt jedes Jahr aufs
Neue an der selben Stelle aufging, oder auf eine bestimmte Stelle schien.
Und daran erkannten sie den Zeitpunkt ihres Festes. Und das ist auf jeden
Fall immer stimmiger als irgendein Datum, das nach einem Kalender gerichtet
ist.
Die Zeit der Kelten war dehnbar, sie konnte sowohl schnell vergehen oder auch lange verweilen. Das erleben vor allem die Kinder noch so. Und in den Märchen von der Anderswelt wird es auch deutlich beschrieben, wo ein Tag oder eine Nacht Jahre dauern kann.
Was wir aber wissen, ist, daß die Kelten die Zeit als Kreis empfanden.
Sie bestand aus Kreisen innerhalb von Kreisen.
Innerhalb des Jahreskreises kreisen die Monatskreise, in denen wiederum
die Tageskreise und dann die Stundenkreise kreisen.
Wir wissen auch, daß der Jahreskreis in eine dunkle und in eine helle
Seite eingeteilt wa, die Jahres-Nacht und der Jahres-Tag.
Den Anfang eines Zyklus bildete immer die dunkle Hälfte! In diesem Muster wird ganz viel des keltischen Weltbildes deutlich,
wo alles Sein in den Tiefen der Dunkelheit wie aus einem dunklen
Mutterschoß heraus geboren wird. Und genauso wie der Tag ein Kreislauf war, der dem achtspeichigen
Rad angeglichen war mit Sonnenaufgang, Sonnenuntergang, Mittag,
Nacht und vier dazwischenliegenden Zeitpunkten, genauso war auch
das gesamte Jahr in einen achtspeichigen Jahreskreis eingeteilt. |
Hinweis: Die Jahreskreisfeste können Sie anklicken. |
Es gab für beide, den Tag und den Jahreskreis als den großen Jahres-Tag acht markante Fixpunkte, die als rituelle Feste gefeiert wurden.
Dazwischen lagen 8 "Räume" - auch Zeiträume. Für die Kelten "Reiche", die immer durch besonderen Qualitäten gekennzeichnet waren. Oft beherrscht von bestimmten Göttern oder Göttinnen und ihren Mythen.
Besonders die Übergänge oder auch Nahtstellen von einem Zwischenraum
zum anderen gleichen einem Niemandsland, wo weder Ordnung noch Gesetz herrschen.
Man könnte sie auch als "wirbelndes Chaos" bezeichnen, in
denen die Jenseitigen die Menschenwelt besuchen und andererseits die Menschen
mit Hilfe von Rausch, Trance oder Ekstase leichter mit der sogenannten "Anderswelt" verkehren
können.
Diese Nahtstellen galten als magische Momente, als eine "Zwischenzeit" ,
eine Art "Riß" in den Welten, durch den besonders die Begegnung
mit der Anderswelt möglich war.
Der keltische Jahreskreis besteht also aus den 4 Kardinalpunkten, den deutlichen Sonnenfeiern, wo es auch keine Mißverständnisse gibt:
- Sommersonnwende, 21. Juni
- Wintersonnwende, 21. Dezember
- Frühjahrstagundnachtgleiche, 21. März
- Herbsttagundnachtgleiche, 21. September
Und dazwischen liegen die sogenannten "Kreuz-Viertel-Tage", die
sich genau zwischen den vier Kardinalpunkten befinden.
Und bei diesen Feierlichkeiten handelt es sich um Feste, wo die Meinungen
kreuz und quer auseinander gehen, was ihr Datum betrifft.
Die einen halten sie für die vier Mondfeste der Kelten, wobei auch
hier wiederum Unklarheit besteht, ob es nur Vollmondfeste waren, oder auch
die anderen Mondstände berücksichtigt wurden, die dazu passen.
Die anderen halten sie auch für Sonnenfeiern, weil sie genau zwischen
den Kardinalpunkten liegen - und zwar ziemlich dem Goldenen Schnitt entsprechend,
der sich ja immer wieder in der ganzen Schöpfung ausdrückt, von
der Malerei bis hin zur Musik. Der Goldene Schnitt ergibt sich aus der jeweiligen
Deklination der Sonne, die bei allen diesen Zwischenfesten um die 12 bis
15 Grad ausmacht.
Also auf jeden Fall keine einheitliche Meinung.
Da aber die Aufladung eines Festes heute sehr an ein Datum geknüpft
ist, ist das auf jeden Fall ein gewichtiger Punkt für das Feiern an
diesen Daten.
Es handelt sich um die folgenden Feste: immer Beginn mit der Nacht auf den ...
- Samhain (=Allerheiligen), 1. November, Jahresbeginn der Kelten und Beginn des Winterhalbjahres
- Imbolc (=Lichtmeß), 2. Februar, "Geburt des Lichts", "Lichtbrauchnacht"
- Beltane (=Walpurgis), 1. Mai, Beginn des Sommerhalbjahres
- Lugnasad (= Maria Himmelfahrt), 1. August, "Hochzeit des Lichts"
Nach einem alten Fund geht man davon aus, daß die Kelten einen Kalender
hatten, wo sie Sonnen- und Mondjahr in Übereinstimmung brachten.
Sie rechneten in Großzyklen von 19 Sonnenjahren, die 235 Mondmonaten
entsprachen.
So vereinigten sowohl Sonnensystem als auch Mondsystem, denn alle 19
Jahre stehen Sonne und Mond wieder in gleicher Relation zueinander.
Es waren immer 62 Mond-Monate zu einer Einheit zusammengezogen.
Das entsprach 5 Sonnenjahren von ungleicher Länge: 3 Jahre zu 12 Monaten
und 2 Jahre zu 13 Monaten.
Der 13. Monat hatte keinen Namen.
Als Relikt des 13. Monats sind die Rauhnächte zwischen Weihnachten
und dem 6. Januar übrig geblieben.
In der Volkskunde ist die Zeitdifferenz zwischen den 12 Mondmonaten und
dem Sonnenjahr noch als "Zwölften" bekannt - entspricht genau
den 12 Rauhnächten.
Und wie schon erklärt war der Jahresbeginn an Samhain, d.h. am 1. November, dem Beginn der dunklen Jahreshälfte, sprich dem Abend des Jahrestages.
Viel Spaß beim Lesen.
Ihre Monika Philipp