Wintersonnenwende - Alban Arthuan (keltisch) - Jul-Fest - Mutternacht - Weihnacht
Heilige
Nacht
Die Wintersonnwende ist eines der heiligsten Sonnenfeiern und findet am 21. Dezember statt. Sie bezeichnet die tiefste Nacht des Jahres - wird deswegen auch MUTTERNACHT, althochdeutsch MODRANECHT, genannt. In dieser Nacht gebiert die Göttin tief in der finsteren Erde in der stillsten aller Stunden das wiedergeborene Sonnenkind. Diesen Mythos können Sie in allen Kulturen der Welt wiederfinden. Am deutlichsten manifestiert ist es bei uns in Weihnachten und dem Christuskind. Weihnacht ist ja nichts anderes als WEIHE-NACHT, ist gleich geweihte Nacht. Oder wie in vielen Weihnachtsliedern besungen "HEILIGE NACHT".
Das nordische Jul-Fest
Die "geweihten Nächte" verheißen
das Wissen um die große Umkehr, um den Wiederaufstieg des Lichtes
und um die Geburt des neuen Lebens. An JUL oder JOL - wie es in den nordischen
Ländern
genannt wird - ist die Dunkelheit gebannt, die Nächte werden kürzer
und was tot schien und verloren, wird wieder erwachen. Das Julfest ist
ein harmonisches Netzwerk ineinandergreifender Sonnen-, Toten- und Fruchtbarkeitsriten
und symbolischer Handlungen zur Neuaktivierung menschlicher und natürlicher
Kraft. Den Höhepunkt der Dunklen Zeit bildet Jul, das Weihnachtsfest.
In dieser längsten Nacht des Jahres erfüllt sich das Versprechen
der Wiedergeburt.
Der Name JUL oder JOL hat einen ganz alten Bezug zu Odin.
Noch heute hat Odin den Beinamen "JOLNIR".
Seine wilden Ritte in der Winterzeit und zu den Rauhnächten mit
dem wilden Heer heißen "JOLAREIDI".
Das erinnert vom Wort her wiederum sehr stark an das alpenländische
Jodeln.
Und gerade in den Alpenländern werden ja zur Winterzeit viele Bräuche überliefert
mit dem Wilden Heer des Odin(=Wotan), und ursprünglich der Percht
- besonders die Perchtenläufe in der Rauhnachtzeit.
"JUL" läßt sich nach Rätsch ethymologisch als "ZAUBER-" oder "BESCHWÖRUNGSFEST" deuten.
Und Odin war dann der JUL-ZAUBERER oder JUL-SCHAMANE - der "JULERICH".
Papst Hippolytos im Jahr 217
Aber es gab schon vor dem Christentum viele
Kulturen, die zu dieser Zeit die Wiedergeburt der Sonne und des Lichtes
feierten. Z.B. der Mithras-Kult, dann auch in Ägypten Isis und die
Geburt des Horuskindes. Und immer wieder auch Dionysos, der im alten
Griechenland als Erlöser
und Gott der Fruchtbarkeit und des Wachstums galt. Mit der Ausbreitung
des römischen Reiches wurde die Wintersonnwende dann zum römischen
Staatsfeiertag ausgerufen als Geburtstagsfeier des "sol invictus" -
der unbesiegbaren Sonne. Also auch die Idee einer Geburtstagsfeier
zur Wintersonnwende war keineswegs eine Erfindung des Christentums.
Papst Hippolytos setze sich für den 25. Dezember als Tag der Christgeburt
ein - im Jahre 217. Um 330 schließlich erklärte Kaiser Konstantin
das Christentum zur römischen Staatsreligion und funktionierte den
alten Sonnengott um in den neuen Christengott, der als "lux mundi" -
als Licht der Welt - gefeiert wurde. In Deutschland wurde dieser Feiertag
erst 813 anerkannt. Man sieht, daß dieses Fest einfach einen uralten
Ursprung hat, der weit in die Mythenwelt unserer Vorfahren zurückreicht.
Heilungs-Mythos
Der Jahreskreis, der mit Samhain geendet hat, gebiert
zu Wintersonnwende das neue Lichtbaby oder auch den neuen Jahreskreis-König.
Das haben alle unsere Vorfahren so erlebt, weswegen auch alle Mythen
immer wieder die gleichen Bilder tragen. Diese Bilder, Mythen und Märchen
sind heilsam für unsere Seele. Sie drücken etwas aus, das
wir wohl spüren können, auch wenn es uns nicht mehr so recht
bewußt ist. Unsere Aufmerksamkeit ist ja wesentlich eingeschränkter
als bei den früheren Menschen. Die damaligen Menschen sind sowohl
mit der Natur als auch mit dem Kosmos viel verbundener gewesen als
wir.
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Neu und unschuldig
Sie haben gespürt, daß zur Zeit der Wintersonnwende
und Weihnachten sich etwas verändert. Daß nicht mehr nur die
bloße Dunkelheit
herrscht, sondern daß neues Leben aufkeimt, auch wenn es noch nicht
sichtbar ist. Unter der Erde sammeln sich die Kräfte zu neuem Leben,
das dann im Frühjahr durchbricht. Diese ungeheure Energie fängt
wieder an zu wachsen. Und das konnten sie spüren und wahrnehmen.
Und das wurde gefeiert. Das neue Leben in seiner ganz unschuldigen neugeborenen
Form.
Depressionen und Lebensfreude
Und man darf nie vergessen, welche Existentialität
mit dieser Wiedergeburt verbunden war. Wir in unserer warmen Wohnung
mit dem Einkaufszentrum neben an usw. - für uns hat der Winter seinen
lebensbedrohlichen Charakter verloren. Die Existentialitäten haben
sich für uns
verschoben. Aber viele Menschen leiden auch gerade heute besonders in
dieser Zeit an Depressionen, Melancholien, fühlen sich einsam usw.
Auch das sind Auswirkungen der Dunkelheit. Und auch da kann man sich
freuen, wenn die Sonne und vor allem ihre Lebensfreude wiedergeboren
wird.
Und diese mythischen Bilder geben vor allem Hoffnung!
12 Nächte gefeiert - Rauhnächte
Die WINTERSONNWENDE wurde von
den Vorfahren, den Kelten oder auch Germanen nicht nur in einer Nacht
gefeiert. Die Feier ging eigentlich 12 Nächte
lang.
Diese 12 Nächte nannte man auch die Rauhnächte. Im Allgäu
und in den Alpenländern werden diesen Rauhnächten noch eine
ganz besondere Bedeutung zugemessen. Sie gehören zu den Heiligsten
Nächten des Jahres und haben einen sehr interessanten Hintergrund.
Zu den Rauhnächten können Sie eigens nachlesen unter: https://www.jahreskreis.info/files/rauhnaechte.html